ruhig und magisch wie im Palmenhaus

Es hatte wohl etwas damit zu tun, dass ich gerade meine Tochter in Helsinki besucht hatte. Wir waren gemeinsam in den wunderschönen Gewächshäusern des Botanischen Gartens herumflaniert. Wir hatten im Palmenhaus die feuchte, warme Luft eingeatmet und unsere Sinne verwöhnt. Was es da für unglaubliche Blätter, Blüten und Samen gegeben hatte. Die grüne, magische Regenwaldatmosphäre hatte eine erstaunliche Auswirkung gehabt. Die Bäume und Sträucher hatten eine gute Kraft verströmt. Im Zug dachte ich oft an die schönen Formen und Farben und an die Stimmung im Tropenhaus. Die schönen Tage mit meiner Tochter hatten eine wunderbare Auswirkung gehabt. Wir hatten uns abends „Knabberteller“ mit Käse und Crackern gemacht, dazu hatte es guten Wein und ruhige Musik gegeben. Und dann hatten wir uns bis spät in die Nacht unterhalten. Wir hatten gute, freundliche Gespräche geführt und auch ein paar Runden Yatzy gespielt.

Ich fühlte mich völlig ruhig und gesäubert. Während der Tage in Helsinki hatte ich nicht besonders gut geschlafen (Sofa), und in der ersten Nacht zu Hause schlief ich fast elf Stunden. Am Sonntagvormittag wachte ich auf und fühlte mich wie neugeboren. Und ich war immer noch vom Tropenhaus verzaubert. Von der Frühlingssonne durchschienene Palmenblätter und gelbe Kakaofrüchte waren das erste Bild im Kopf, das ich beim Aufwachen hatte.

Das Erstaunliche war, dass dieses Gefühl etwas in mir auslöste, das mich veranlasste, Großputz zu machen. „Die Mitbringsel aus Helsinki, die im Kleiderzimmerchen in der Papiertüte warten, die packe ich ganz zum Schluss aus, wenn alles schön ist und es im Haus gut duftet“, schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte mit meiner Tochter auch einen Stadtbummel gemacht und einige Kleinigkeiten fürs Zuhause gekauft.

Zuerst kochte ich mir einen starken Kaffee und toastete mir zwei Brote. Genüsslich setzte ich mich aufs Sofa und verspeiste den Toast mit Himbeermarmelade. „Kraft tanken und dann sehen, wohin mich dieser Sonntag bringt.“

Ich rollte alle Teppiche auf und brachte sie raus in die Kälte, wo ich sie voller Kraft vom Winterstaub befreite. Dann saugte ich die Fußböden und wischte sie mit einem wunderbar riechenden Apfelduftputzmittel sauber. Danach verfrachtete ich ein komplettes Bücherregal aus dem Flur ins Atelier. Vorher entstaubte ich die Bücher mithilfe des Staubsaugers. „Warum ist mir das nicht schon viel früher eingefallen?“ Alle Oberflächen wurden vom Staub befreit. Ich putzte auch das Badezimmer und die Toiletten. Neue, gut duftende Seifen und frische Handtücher warteten jetzt auf ihren Einsatz. Die Betten bekamen neue, frühlingsfarbene Bettlaken. Pflanzen wurden entstaubt und Kleinkram, der sich angesammelt hatte, verschwand im Müll.

Mehrere Stunden später war alles blitzblank, geordnet und es duftete nach Frühling. Ich war glücklich.

Wenn alles sauber ist und man sich mitten in dieser Sauberkeit befindet, ja eigentlich ein Teil dieser Sauberkeit ist, dann fühlt man sich sehr ähnlich wie im Tropenhaus: Völlig entspannt und froh.

Ganz zum Schluss ging ich dann ins Kleiderzimmerchen und schnappte mir die Papiertüte mit den Mitbringseln. Genüsslich setzte ich mich aufs frisch gesaugte Sofa im Arbeitszimmer.

Mit dabei waren drei große Kerzen in Ostereiform, zwei hellgelbe und ein marmoriertes in Mintgrün. Auch eine Duftkerze in einem Glas und einem hübschen Etikett, auf dem „Spring Breeze“ stand, war mit dabei. Ich arrangierte sie auf einem der Bücherregale zusammen mit einem Osterhasen aus Porzellan zu einem Osterstillleben. Auch eine wunderschön eingepackte Seife für die Sammlung in der Toilette gehörte zu den Schätzen. Und ein paar hübsche Bleistifte aus einem schnuckeligen Bücherladen.



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